Hilfe bei sexualisierter Gewalt in der Kirche

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Bildrechte ELKB Fachstelle Aktiv gegen Missbrauch

Das Wichtigste zuerst!

Betroffene von sexueller Gewalt in der Kirche finden Beratung und Information in der landeskirchlichen Fachstelle "Aktiv gegen Missbrauch".

Von sexuellem Missbrauch Betroffene können sich jederzeit auch vertrauensvoll an unsere Ansprechperson im Dekanat Schwabach wenden: Tanja Reidelbach steht als erste Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie hört zu, unterstützt bei der Klärung der Situation, zeigt Handlungsmöglichkeiten auf und leitet Betroffene an geeignete Fachstellen weiter, wie die Ansprechstelle in der landeskirchlichen Fachstelle oder die unabhängige zentrale Anlaufstelle HELP.

Nein zu sexualisierter Gewalt in der Kirche

Die ForuM-Aufarbeitungsstudie der Evangelischen Kirchen in Deutschland im Januar 2024 hat schmerzlich offengelegt, dass im Bereich der evangelischen Kirche und Diakonie sexualisierte Gewalt geschah und geschieht. Die Ergebnisse der Studie werden auf allen Ebenen der Landeskirche, von der Kirchenleitung über die Dekanate mit ihren Diensten und Werken bis zu den Kirchengemeinden und ihren Einrichtungen, intensiv wahrgenommen und bewegt. Bestehende Konzepte zur Aufarbeitung, Intervention und Prävention sollen und müssen weiter verbessert werden. Nur wenn die Risiken bekannt sind, kann Präventionsarbeit gelingen.

Christlicher Glaube und sexualisierte Gewalt sind unvereinbar

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) verurteilt sexualisierte Gewalt und sieht sich in der Verantwortung, Unrecht sorgfältig aufzuarbeiten, Betroffene zu unterstützen und Kirche und Diakonie zu sicheren Orten zu machen.

Sexualisierte und auch jede andere Form der Gewalt sind mit dem christlichen Glauben unvereinbar. Es widerspricht all dem, wofür Kirche steht. Nach christlichem Verständnis besitzt jeder Mensch die gleiche Würde. Menschen im Glauben und Leben zu stärken, Gemeinschaft und Vertrauen zu ermöglichen, das ist das Ziel kirchlicher Arbeit. Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen oder sexualisierte Gewalt sind entwürdigend. Sie sind Ausdruck von Selbstüberhöhung und Machtmissbrauch und sie verursachen Angst, Leid und Zerstörung. Es beschämt zutiefst, dass Menschen, die in der Kirche Gemeinschaft, Trost oder Orientierung suchen, stattdessen ausgenutzt und erniedrigt werden und sexualisierte Gewalt erfahren. Betroffene kämpfen mit den Folgen ein Leben lang.

Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein

Vergangenes kann nicht ungeschehen oder einfach wiedergutgemacht werden. Aber wir können und wollen Vergangenes aktiv aufarbeiten, Betroffene unterstützen und gemeinsam mit ihnen nach neuen Wegen des Miteinanders suchen. Kirche und Diakonie sollen sichere Orte sein. Schutz vor sexualisierter Gewalt geht uns alle an. Denn jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben in Würde und Achtung der körperlichen und geistlichen Selbstbestimmung. Dafür stehen wir als Kirche und dafür setzen wir uns aktiv ein.

Illustration Schutzkonzeptentwicklung
Bildrechte ELKB Fachstelle Aktiv gegen Missbrauch

Prävention und Schutzkonzept

Es ist unerlässlich, dass diese Haltung in jeder Form kirchlichen Handelns deutlich zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund sind in einem Rahmenschutzkonzept der ELKB und Diakonie klare Leitlinien und präventive Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beschrieben:

Bis Ende 2025 müssen in Dekanatsbezirken, Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen individuelle Schutzkonzepte erstellt sein. Die darin festgehaltenen Maßnahmen sollen sexualisierte Gewalt möglichst schon im Vorfeld verhindern. Haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende müssen den Verhaltenskodex kennen und wissen, wie sie bei einem Verdacht von sexualisierter Gewalt handeln sollen. Schulungen zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt sind für Mitarbeitende verpflichtend und werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt.

Aktiv gegen Missbrauch im Dekanat Schwabach

Im Dekanat wurde die Steuerungsgruppe "Aktiv gegen Missbrauch" gebildet, die das landeskirchliche Schutzkonzept fürs Dekanat umsetzt und die 26 Kirchengemeinden sowie Dienste und Werke im Dekanat bei der Erstellung ihrer jeweligen Schutzkonzepte unterstützt. Den Mitgliedern der Steuerungsgruppe geht es aber noch um mehr: sie wollen im Dekanat für das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche im Dekanat sensibilisieren und für eine Kultur werben, in der die Grenzen von Menschen geschützt werden und ihnen mit Respekt und Achtsamkeit begegnet wird. Die Steuerungsgruppe wird von Pfarrerin und stellvertretender Dekanin Johanna Graeff geleitet.