Erstes digitales Partnerschaftstreffen der Dekanate Schwabach und Menyamya
Es war für beide Seiten eine Premiere: Die Dekanate Schwabach und Menyamya (Papua-Neuguinea) verabredeten sich Ende Januar erstmalig zu einem zweitägigen digitalen Partnerschaftstreffen.
„Partnerschaft braucht und lebt von Begegnung. Wir wollen unsere Partnerschaft mit Menyamya lebendig halten, trotz der 14.000 Kilometer, die zwischen unseren Dekanaten liegen und trotz der Corona-Pandemie, die gegenseitige Besuche zuletzt unmöglich gemacht hat“, sagte Dekanin Berthild Sachs, die auf Schwabacher Seite mit von der Partie war.
Die insgesamt sieben Teilnehmer quartierten sich für das Treffen bei Mission EineWelt (MEW) ein, dem landeskirchlichen Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission in Neuendettelsau. Auf der anderen Seite der Welt hatten sich bereits einige Tage zuvor 14 Frauen und Männer von Menyamya im Hochland auf den Weg nach Lae gemacht, um an dem Partnerschaftstreffen teilzunehmen und es mitzugestalten. In Lae, der zweitgrößten Stadt des Landes mit etwa 150.000 Einwohnern, ist der Sitz der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG) und dort gibt es die notwendigen technischen Voraussetzungen für die Online-Begegnung mit den Freunden in Franken.
Für die Schwabacher war es acht Uhr morgens, für die Niuginis fünf Uhr am Nachmittag, als sie via Bildschirm und Mikrofon in das Partnerschaftstreffen starteten. In der gemeinsamen Sprache Englisch folgten viereinhalb kurzweilige Stunden der Begegnung im virtuellen Raum. Für alle bereichernd war das gemeinsame Nachdenken über eine biblische Geschichte aus dem 2. Buch Mose, die von der Wanderung der Israeliten durch die Wüste erzählt, von dem Hunger, der sie dort quälte, dem Murren der Menschen und der Hilfe Gottes. Es entspann sich ein reger Austausch über die eigenen „Wüsten- und Glaubenserfahrungen“, im persönlichen Leben wie auch im Miteinander in den Kirchengemeinden. Die Erfahrungen ähneln sich trotz großer gesellschaftlicher und kultureller Unterschiede sehr.
Im Verlauf des Online-Treffens wurde auch die Partnerschaft der beiden Dekanate unter die Lupe genommen und wurden gemeinsam Schritte überlegt, um die Beziehungen weiter gut zu pflegen und zu stärken. So wurde vereinbart, sich künftig zweimal im Jahr zu solchen digitalen Partnerschaftstreffen zusammenzufinden und im September wieder einen Partnerschaftsgottesdienst zu feiern – in einer Gemeinde im Dekanat Schwabach und zeitversetzt im entfernten Papua-Neuguinea. Über zwei Projekte, mit denen das Dekanat Schwabach die Geschwister in Menyamya unterstützt, wurden aktuelle Informationen ausgetauscht: Stipendien für junge Menschen, die eine kirchliche Ausbildung absolvieren, und die Anschaffung neuer Kindergottesdienst-Materialien.
In Runde zwei des digitalen Partnerschaftstreffens am nächsten Morgen bzw. Nachmittag feierten die Schwabacher und die Niuginis miteinander einen Gottesdienst, der von der Gruppe aus Menyamya vorbereitet worden war. Anschließend haben sich die Teams mit Bildershows das kirchliche Leben in beiden Dekanaten lebhaft vor Augen geführt und davon erzählt. Große Vorfreude herrschte auf beiden Seiten auch über den baldigen Besuch von zwei Teilnehmern aus dem Niugini-Partnerschaftskreis, die im Juni auf Einladung von MEW zum Kirchentag nach Nürnberg kommen und vorher für zehn Tage zu Besuch im Dekanat Schwabach sein werden.
Zum Ende des digitalen Partnerschaftstreffens erlebten die Schwabacher noch eine berührende Geste: Eka Simon, die vor sechs Jahren beim letzten Besuch der Geschwister aus Menyamya im Dekanat Schwabach dabei war, hat aus Dankbarkeit und Freude über diese Begegnung jeweils 500 Kina (ca. 130 Euro) an das Dekanat und an die Dekanatsjugend gespendet. Sie hat das Geld vor laufender Kamera in bar an MEW-Mitarbeiter Thorsten Krafft, Medienberater in der ELC-PNG, übergeben und ihn gebeten, es nach Schwabach zu überweisen.
Fazit der beiden Partnerschaftsteams nach den zwei spannenden halben Tagen in Neuendettelsau und Lae: Die digitalen Treffen können die gegenseitigen Besuche nicht ersetzen, doch sie sind eine gute Ergänzung und tolle Bereicherung. Es ist schön und tut der Partnerschaft gut, die Freunde in der Ferne wenigstens via Bildschirm zu sehen und zu hören, Gelingendes und Herausforderungen miteinander zu teilen und den gemeinsamen Glauben zu leben.