Schon seit Anfang Juli vergangenen Jahres ist der neue evangelische Militärgeistliche der Otto-Lilienthal- Kaserne in Amt und Würden, doch erst dieser Tage fand im Beisein vieler Vertreter aus Politik und Kirche der offizielle Gottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer Thomas Hellfritsch statt.
Die Standortkapelle im Rother Stützpunkt war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu den geladenen Gästen zählte neben aller drei Rother Bürgermeister, Ralph Edelhäußer, Hans Raithel und Heinz Bieberle, auch der Hilpoltsteiner Rathaus-Chef Markus Mahl. Von der Rother Geistlichkeit kamen der katholische Pfarrer Christian Löhr, sowie sein evangelischer Kollege Karl Eberlein. Die Amtseinführung übernahm Militärbischof Dr. Sigurd Rink. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Jimmy Brooks-Potratz gestaltet. Die Kollekte dieses militärischen Gottesdiensts kommt der Kriegskindernothilfe zu Gute.
Anschließend traf man sich zu einem Empfang samt Imbiss im Ratibor-Saal des Mannschaftsheimes. Durch das Programm führte Militärpfarrer Leander Sünkel. Zu den Grußwortsprechern zählte neben Militärdekan Gerhard Kern und Oberfeldarzt Thomas Ziegeltrum, der für die Otto-Lilienthal-Kaserne sprach, auch Julia Ratzmann von der „Mission Eine Welt“ aus Neuendettelsau, dem letzten Arbeitgeber von Thomas Hellfritsch. Für diese Organisation war Pfarrer Hellfritsch von 2009 bis 2013 in Papua-Neuguinea tätig. Zusammen mit seiner ebenfalls beim Empfang anwesenden Frau Verena Fries, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Hilpoltstein, baute er dort ein Süßkartoffel-Farmprojekt in Asaroka auf, wo die beiden als „Distrikt Missionaries“ tätig waren.
Am Anfang seiner Karriere lernte der inzwischen 49-Jährige zunächst Landmaschinenschlosser, und war während seines Grundwehrdienstes als Panzerfahrer in Hammelburg eingesetzt. Auf einer Rüstzeit der Militärseelsorge begeisterte er sich für den Bericht von der Missionsarbeit im Pazifik, eine entscheidende Weichenstellung für sein weiteres Leben. Er machte sein Abitur, studierte Theologie – unter anderem für ein Studienjahr in Papua-Neuguinea – und wurde Vikar und Gemeindepfarrer.
Bürgermeister Edelhäußer sagte, dass Hellfritsch in einer Zeit komme, in der der Rother Bundeswehrstandort schwere Zeiten hinter sich habe, und auch keine leichten vor sich. „Sie übernehmen hier eine wichtige Aufgabe, und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, so Edelhäußer. Karl Eberlein, evangelischer Pfarrer in Roth und stellvertretender Dekan für das Dekanat Schwabach, begrüßte Hellfritsch in der Rother Pfarrergemeinschaft, und sicherte ihm den Rückhalt und die Unterstützung aller Kollegen bei seinem Dienst zu, der mit Sicherheit nicht immer leicht werden werde.
In seinem Schlusswort sagte Hellfrisch, der nun als offizieller Leiter des Militärpfarramts nicht nur für die Soldaten in Roth, sondern auch für die des Standorts Greding zuständig ist, dass er sich seit Beginn seiner nun neun Monate dauernden Amtszeit immer gut aufgehoben gefühlt habe, und er dankte allen, die ihn dieses Gefühl gegeben haben. „Ich habe in dieser Zeit festgestellt, dass mir die Arbeit als Militärpfarrer liegt.“
(Quelle: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, 13. Mai 2015)