Die Gemeinde stimmte das Adventslied „Macht hoch die Tür“ an: Auch ihrem neuen Pfarrer Joachim Nötzig sollen in Katzwang die Türen offen stehen. Der 47-jährige kehrt an den Ort zurück, wo er getauft und getraut wurde. Am Samstag wurde der Geistliche von Dekan Klaus Stiegler in sein Amt in der evangelischen Kirchengemeinde eingeführt: Dort wird er die erste Pfarrstelle übernehmen, die nach dem Ausscheiden von Pfarrer Christian Stuhlfauth mehrere Monate unbesetzt geblieben war.
„Auch wenn sie vieles miteinander verbindet“, unterstrich Stiegler, „hat sich Joachim Nötzig über die Jahrzehnte genauso verändert wie sich die Kirchengemeinde verändert hat“ Dass er ein Mensch ist, der anderen auf Augenhöhe begegnet, sei jedoch bis heute ein wesentlicher Charakterzug Nötzigs, der sechzehn Jahre als Pfarrer in Büchenbach tätig war. „Ich freue mich, dass Du unserer Region treu geblieben bist“, erklärte deshalb der Dekan. Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand hatte er sich dafür eingesetzt, dass durch die Zusammenlegung der ersten Pfarrstelle mit der Stelle eines Diakons eine gut zu besetzende, ganze Stelle geschaffen werden konnte. Er sei dankbar für diese Lösung, unterstrich Stiegler, und wünschte Nötzig und seiner Familie alles Gute für den Neuanfang am vertrauten Ort.
Segensreiches Miteinander
Seine neue Kollegin, die Pfarrerin Elisabeth Gottfriedsen-Puchta, gab Nötzig ein Segenswort mit auf den Weg, ebenso wie die Vertrauensfrau des Katzwanger Kirchenvorstands, Ingrid Schramm, und der Vertrauensmann aus Büchenbach, Lothar Budde. Auch der frühere Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft, Helmut Pohl, beteiligte sich als Assistent an der Einführung des neuen Pfarrers. „Sie wissen vielleicht gar nicht, wie sehr sie mich als Jugendlichen geprägt haben“, erinnerte Nötzig den betagten Gast, der ihn für seinen Dienst einsegnete.
Am Ende des Gottesdienstes, dem der Posaunenchor unter der Leitung von Annedore Stein einen festlichen Rahmen verlieh, begrüßten Vertreter des öffentlichen Lebens den neuen Pfarrer. Dietmar Esche vom Bürgeramt Süd der Stadt Nürnberg sicherte Nötzig ebenso eine gute Zusammenarbeit zu wie der katholische Pfarrer von St. Marien, Rudolf Batzdorf, ökumenische Verbundenheit signalisierte. Die Konrektorin der Katzwanger Grundschule, Dagmar Leitmeier, zeichnete die enge Verbundenheit von Schule und Kirche nach. Und Dekan i. R. Günther Zeilinger erinnerte Nötzig an seine Konfirmation, die wegen der Flutkatastrophe des Jahres 1981 in Schwabach stattfinden musste.
Staffelstab weitergegeben
Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus wurde Nötzig von den Mitarbeitenden der Kirchengemeinde herzlich in Empfang genommen. Die Diakoniestation und die beiden Kindertagesstätten begrüßten ihren neuen Träger ebenso freundlich wie die Mitarbeitenden-Vertretung und die Ehrenamtlichen in Gruppen und Kreisen. Auch die Gemeindejugend hieß Nötzig willkommen, der weiterhin im Nebenamt als Dekanatsjugendpfarrer tätig sein wird.
Viele Katzwanger nutzten die Gelegenheit den neuen Pfarrer persönlich kennenzulernen. Dass er zum Einstand mehrere „Notfallpakete“ für schwierige Situationen geschenkt bekam, nahm Joachim Nötzig mit Humor. Der Schwander Pfarrer Hermann Thoma, der die Katzwanger Pfarrstelle einige Monate kommissarisch geführt hatte, reichte einen Staffelstab an ihn weiter und übertrug ihm damit symbolisch die Verantwortung.
Ein herzliches Dankeschön richtete die Kirchengemeinde im Rahmen des Empfangs nicht nur an Thoma, sondern auch an alle eigenen Mitarbeitenden, die geholfen hatten, die Zeit zu überbrücken, in der die erste Pfarrstelle unbesetzt geblieben war.