Ein Kasernengelände ist kein Platz für Kinder. Wenn dort aber Familien mit Kindern leben sollen, fehlt es oft an grundlegenden Dingen. Die Diakonie Roth-Schwabach setzt sich dafür ein, dass die Flüchtlinge in der Region notwendige Unterstützung bekommen: Mit der Hilfe von zwei Spendern hat sie in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung in Roth nun einen Spielplatz einrichten können. Ein Treffpunkt für die Familien, die auf dem Gelände der Otto Lilienthal-Kaserne untergebracht sind. Und ein Lichtblick für Kinder und Erwachsene, die sonst mit dem Allernotwendigsten zurecht kommen müssen.
Beeindruckende Arbeit
Zwei ganz unterschiedliche Partner haben sich für die Kinder in der Flüchtlingsunterkunft eingesetzt. Die Nürnberger „Bürgerbewegung für Menschenwürde“, die sich besonders mit den Folgen des Rechtsradikalismus beschäftigt und mit Jugendlichen arbeitet, hat 5000 Euro für den Spielplatz zur Verfügung gestellt. Die TeamChallenge GmbH, Veranstalterin des DATEV Challenge, spendet einen Teil der Teilnahmegebühren für das sportliche Großereignis regelmäßig für soziale Zwecke. Die Diakonie Roth-Schwabach hat davon 4000 Euro für die Flüchtlingskinder erhalten, von denen 2000 Euro für den Spielplatz eingesetzt wurden. Mit dem Röttenbacher Garten- und Landschaftsbauer Falko Fabianek hat ein Unternehmer aus der Region den Zuschlag für den Bau des Spielplatzes erhalten – und selbst einen großen Sandkasten beigesteuert.
Dr. Karlheinz Röhlin, Vorstandsmitglied der „Bürgerbewegung“ und „Challenge“-Geschäftsführerin Alice Walchshöfer kamen am Wochenende in die ehemalige Kaserne. Eine offizielle Übergabe des Spielplatzes brauchte es nicht mehr: Die Spielgeräte waren von den Kindern längst in Besitz genommen worden und wurden in der ersten Frühlingssonne lebhaft genutzt. Gemeinsam mit dem Vorstand der Diakonie, Jürgen Meier, suchten Röhlin und Walchshöfer deshalb den Kontakt mit den Bewohnern der Unterkunft: Sie besichtigten die Räumlichkeiten der Asylsozialberatung, ließen sich von Flüchtlingen ihre Quartiere zeigen und waren beeindruckt von der Arbeit, die in Roth von der Diakonie geleistet wird.
Schwierige Planung
Mit dem Teamleiter der Asylsozialberatung Daniel Wolfrum und Sally Nicula hat die Diakonie erfahrene Mitarbeitende im Einsatz, die sich in vielen Sprachen verständigen können. Zusammen mit weiteren Kolleginnen und den ehrenamtlichen Helfern haben sie alle Hände voll zu tun. „Die Arbeit ist schwer zu planen, weil wir nie wissen, wie lange die Flüchtlinge hier bleiben“, erklärte Nicula, „oft erfahren wir erst im letzten Moment, wer hierher kommt und wer uns verlässt.“
Die Mitarbeitenden stellen sich der Herausforderung, auch wenn ihre Bereitschaft zur Hilfe immer wieder an Grenzen stößt. Mit großem Engagement tragen sie dazu bei, dass die Flüchtlinge – auch mit knappen Ressourcen – auf bestmögliche Weise versorgt werden. „Mir ist es wichtig, dass die Flüchtlinge alle Unterstützung bekommen, die wir ihnen geben können!“, unterstrich Diakonie-Vorstand Meier beim Besuch der Einrichtung und freute sich sichtlich, dass mit dem gespendeten Spielplatz nun auch für die Kleinsten etwas Gutes getan werden konnte.