Sportissimo: Voller Erfolg trotz großer Hitze

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Vor zwei Jahren fiel die Erstauflage von „Sportissimo“ sprichwörtlich ins Wasser. Am Wochenende mussten die Teilnehmenden mit sengender Hit­ze zurechtkommen. Trotzdem kamen an die 500 Jungen und Mädchen mit ihren Betreuern, Trainern und Famili­en aus ganz Bayern zu dem inklusi­ven Sportfest nach Schwabach. Die Veranstalter sprechen von einem vol­len Erfolg.

Die Schirmherrin der Veranstaltung, Landtagspräsi­dentin Barbara Stamm, war eigens zu dem Festival angereist. In ihrem Grußwort hob sie hervor, wie wichtig das Miteinander von Behinderten und Nichtbehinderten sei. Bei „Spor­tissimo“ können sie sich begegnen, erklärte Stamm, die zugleich Vorsit­zende der „Lebenshilfe“ ist. „Hier wird sichtbar was Inklusion wirklich bedeutet“. Bei dem Sportfest stand der gemeinsame Sport so sehr im Vorder­grund, dass Behinderte und Nichtbe­hinderte gar nicht immer auf den ers­ten Blick zu unterscheiden waren. Das Inklusionsnetz Roth schickte eine eigene Mannschaft ins Rennen, die schon durch ihre bunte Zusam­mensetzung deutlich machte, dass es nicht auf die Unterschiede ankommt, sondern auf das, was Menschen ver­bindet.

Vor allem wurde bei „Sportissimo“ Fußball gespielt, Jungen- und Mäd­chenmannschaften waren dazu oft von weit her angereist. Einen weite­ren Programmpunkt bildeten die Langstreckenläufe. Neben zahlrei­chen Mitmachangeboten und unge­wöhnlichen Sportarten zum Auspro­bieren zog der Menschenkicker die Aufmerksamkeit auf sich.

Vier Veranstalter
Die Lebenshilfe war einer der vier überregionalen Einrichtungen, die zu dem Fest eingeladen hatten. Neben ihr machten sich die „Special Olym­pics“, der „Bayerische Behinderten­und Rehabilitationssportverband“ und die „Evangelische Jugend Bay­ern“ für „Sportissimo“ stark. Zusam­men mit örtlichen Partnern wie dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat, dem Stadtverband der Sportverbän­de, dem Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium und christlichen Jugend­verbänden organisierten sie das Fest und bereiteten die Sportstätten vor. Der SC 04 Schwabach, der sein gan­zes Sportgelände zur Verfügung stell­te, erwies sich zum zweiten Mal als ausgezeichneter Gastgeber.

Dekan Klaus Stiegler, selbst begeis­terter Leistungssportler, eröffnete das Fest mit einer Andacht über Zachäus. Diese biblische Gestalt wird wegen ihrer zahlreichen Verge­hen und ihres schlechten Rufes ausge­grenzt. Gegen den Protest der ande­ren wendet sich Jesus gerade ihm zu. „Keiner soll alleine bleiben“, fasste Stiegler die Bibel-Geschichte zusam­men, die er eigens für das Sportfest in einfachen Worten vorgetragen und ausgelegt hatte. Schülerinnen des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums machten seine Erzählung mit einer Spielszene anschaulich. Gebärdendolmetsche­rinnen übersetzen die Worte für Gehörlose. Mitarbeiter der Evangeli­schen Jugend Schwabach begleiteten den Gottesdienst mit einer Band.
 
Reibungsloser Verlauf

 Trotz der widrigen Umstände, die jede sportliche Betätigung zur Stra­paze machten, verlief das Sportfest ohne Zwischenfälle. Lediglich drei Sportverletzungen seien behandelt worden, erklärte Pfarrer Stefan Merz, der mit einem Team der Johan­niter- Unfallhilfe vor Ort war. Die Organisatoren hatten große Mengen von Getränken verteilt, überall Was­sereimer postiert und Schattenplätze geschaffen. Überhaupt wurde die lückenlose Organisation des Festes von allen Seiten gelobt. „Ich haben viele begeisterte junge Leute gese­hen“ erklärte Diakon Jürgen Brand­meyer beim Abschluss. „Und in viele fröhliche Gesichter geschaut“ Der Jugendreferent des Dekanats war ver­antwortlich für die Organisation. Er zeigte sich erleichtert über den rei­bungslosen Verlauf und zufrieden mit der positiven Resonanz.

 
 Zahlreiche Helfer

 Besonders die große Zahl von ehrenamtlichen Helfern habe es mög­lich gemacht, das Sportfest auf diese Weise durchzuführen, betonte Brand­meyer: Fast 150 Menschen, vorwie­gend Jugendliche, hatten sich bereit erklärt zu helfen, darunter mehrere Klassen des WEG. Reinhold Schweiger, Sportreferent der Evangelischen Jugend in Bayern, gab nur ein kurzes Statement ab. Sichtlich stolz auf den gelungenen Tag erklärte er „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Vielleicht kann ja ein drittes „Sportissimo“ in zwei Jahren einfach nur bei schönem Wetter statt­finden.

(Text und Bild: Schwabacher Tagblqatt, 6. Juli 2015)