"Profil und Konzentration"

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Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern stellte der Dekanatssynode am 1. April in Kammerstein den neuen Reformprozess der Landeskirche vor.Erst zwei Tage zuvor, hatte die Landessynode der Evang.-Luth.  Kirche in Bayern den Reformprozess „Profil und Konzentration“ (PuK) in Coburg mit großer Mehrheit beschlossen.

Am Samstag stellte die Regionalbischöfin, die an der Erarbeitung von PuK beteiligt war,  nun zum ersten Mal das Konzept in der beschlossenen Form vor. „Das Dekanat Schwabach ist schon seit längerer Zeit auf dem Weg, den wir mit dem Reformprozess gehen wollen“, lobte  Elisabeth Hann von Weyhern.

Ausgangspunkt des Reformprozesses ist:

Die Gemeinden sollen die Menschen im Blick haben, die bei ihnen leben. Deren Nöte und Bedürfnisse wahrnehmen, öffentlich machen und für sie da sein. Das bedeutet, die Blickrichtung der Angebote zu ändern, nicht die Leute sollen zu unseren Angeboten kommen, sondern auf das zu schauen, was von unseren Mitgliedern wirklich gebraucht wird.

Der Reformprozess fordert, dass Kirche hingehen soll, wo die Menschen leben, statt zu warten, dass sie kommen.

Künftig sollen in Gemeinden „multiprofessionelle Teams“ die Arbeit zusammen planen und verantworten.

Nicht jede Gemeinde soll parallel alles anbieten, sondern im Verbund strategisch planen, wer für welche Aufgabe am besten geeignet ist.

 

Damit dies möglich ist, sollen künftig 50 % der Arbeitskraft von Hauptamtlichen für die Pflege und Stärkung ihrer Gemeinde gehen. Die anderen 50% der Arbeitskraft soll investiert werden, um Menschen zu erreichen, die bisher nicht den Kontakt zur Kirche gesucht haben.

Die Regionalbischöfin betont, dass das Konzept des Reformprozesses den Dekanaten und Regionen viel Gestaltungsfreiheit ermöglicht. Es sollen nun nach Schwabach viele Stimmen aus  anderen Regionen dazu gehört werden.

Ein breiter Dialogprozess mit Kirchengemeinden und Dekanatsbezirken soll nun gestartet werden, um Umsetzungsideen vor Ort zu entwickeln.

Die Synodalinnen und Synodalen des Dekanats Schwabach haben nach dem Vortrag der Regionalbischöfin in ihren Regionen beraten. Die Rückmeldung war: „Uns gefällt die Idee, eine andere Blickrichtung auf unsere Arbeit zu legen, Netzwerke zu bilden, die sich vor Ort anbieten.“ Kritisch wurde aber vor allem angemerkt, dass  Kirche nicht zu einer „Agentur“ für Anliegen werden darf, sondern immer ein persönliches Gesicht behalten muss.

 

Zum Abschluss verteilte die Bischöfin an jede Gemeinde eine Altarbibel in der aktuellen Luther-Ausgabe.