Pfarrkonvent in Schweden

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32 Mitarbeitende aus dem evangelisch-lutherischem Dekanat Schwabach besuchten vom 29. Mai bis 1. Juni 2017 das Pastorat Borås in Südschweden
Seit dem Jahr 2006 unterhält die Evangelische Landeskirche in Bayern eine Partnerschaft mit der Diözese Skara, Schwedens ältestem, über 1000 Jahre bestehendem Bistum, 150 Kilometer nord-östlich von Göteborg. Borås gehört zu dieser Diözese. Bereits im Oktober 2016 waren Mitarbeitende aus Borås zu Besuch im Dekanat Schwabach gewesen, um vor allem die Arbeit von und mit Ehrenamtlichen kennen zu lernen.

Mit einem herzlichen „Hey“ – auf Deutsch „Hallo“ wurden die Gäste aus dem Dekanat Schwabach in den Gemeinden und Gruppen des Pastorats Borås willkommen geheißen.
Unter der Leitung von Dekan Klaus Stiegler hatten sich Ende Mai 32 Pfarrinnen und Pfarrer sowie Diakoninnen und Religionspädagogen sowie die ehrenamtlichen Präsidenten der Synode aus dem Dekanat Schwabach auf dem Weg nach Schweden gemacht, um dort die Strukturen der schwedischen Kirche kennen zu lernen.

„Tilsammans“
Das Schwabacher Pfarrkapitel war nun speziell interessiert an der besonderen Arbeitsstruktur der schwedischen Kirche, die vor allem durch Hauptamtliche getragen wird.
In Pastoraten, also in Zusammenschlüssen von verschiedenen Kirchengemeinden, arbeiten multiprofessionelle Teams nach dem Prinzip des „Tilsammans“, zu Deutsch „zusammen“. Tilsammans meint ein Arbeiten mit offene Türen und Transparenz, in Teams, in denen unterschiedliche Berufsgruppen als gleichberechtigte Partner zusammen arbeiten. Mehrmals wöchentlich finden Teamsitzungen statt, um die Arbeit zu koordinieren und sich über Aktuelles auszutauschen. Nicht jeder muss alles tun, sondern arbeitet nach den jeweiligen Gaben und Fähigkeiten.
Die Schwabacher Gruppe wurde vom leitenden Pfarrer des Pastorats Borås, dem Kyrkoherde Stefan Hiller, in die Struktur des Tilsammans eingeführt. In kleinen Gruppen konnten Gemeinden besucht werden, um sich einen Einblick in die konkrete Arbeit vor Ort zu vermitteln. Besonders bemerkenswert war der Besuch in der Gemeinde Hässleholm. Eine Brennpunkt -Gemeinde, mit hohem Ausländeranteil, Flüchtlingswohnungen und viel Armut. Die Mitarbeitenden dieser Gemeinde setzen sich je nach ihren Fähigkeiten gezielt für die Bedürfnisse dieser Mensch da sind.

Große Gastfreundschaft
Bei strömenden Regen, aber bestens gelaunt, wanderten die Schwabacher von Borås in das zwei Stunden entfernte Jugend-Freizeitenheim Bovik. Dort wurden sie herzlich willkommen geheißen von einer Jazz-Band und vielen Mitarbeitenden und Kirchenvorständen zu einem genussreichen Abendessen. Der Austausch und die Gespräche vertieften das Kennenlernen und Einsichten in die verschiedenen Kirchensysteme. Dekan Stiegler überreichte den Gastgebern fränkische Genusswaren  als Dankeschön.

Göteborg zum Abschluss
Nach drei Tagen Borås besuchte die Gruppe die deutsche Christinengemeinde in Göteborg. Der aus Deutschland stammende leitende Pfarrer,  erläuterte aus seiner Sicht die schwedische Kirchenstruktur und verwies vor allem auf die vielen administrativen Aufgaben, die ein Pfarrer oder eine Pfarrerin zu leisten hat, wenn man einem Pastorat vorsteht. Dekan Stiegler fasst das Erlebte zusammen: „Die Partnerschaft zwischen unserer Evangelischen Landeskirche und dem Bistum Skara ist wichtig. Es ist wertvoll, voneinander zu lernen, wie kirchliche Arbeit gestaltet werden kann, um nahe an den Menschen zu sein und dem gemeinschaftlichen Leben zu dienen.“