Pfarrerin Elisabeth Düfel in Roth eingeführt

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„Von ganzem Herzen und mit großer Freude“ hieß Pfarrer Joachim Klenk die neue Kollegin im Gottesdienst willkommen. Dankbar für die kurze Zeit der Vakanz auf der zweiten Pfarrstelle, die neben dem Rother Süden auch für die Teilgemeinde im Ortsteil Bernlohe zuständig ist, freue man sich auf die Zusammenarbeit mit der „Pfarrerin mit Leib und Seele“. Über ein „wahres Fest in der festarmen Zeit des Kirchenjahres“, freute sich Dekan Klaus Stiegler, der mit Elisabeth Düfel bereits einige Jahre in Forchheim zusammengearbeitet hat. Ihm oblag es, die Ernennungsurkunde zu verlesen und zusammen mit den vier Assistenten – die sich die Pfarrer bei solchen Anlässen selbst wählen dürfen – als Pfarrerin für den zweiten Sprengel der Rother Kirchengemeinde einzuführen. Kirchenvorständin Barbara Zehnder und der Bernloher Kirchenvorstand Gerhard Geim legten der neuen Pfarrerin gemeinsam mit den Weggefährten aus der Forchheimer Zeit, Diakon Tobias Steincke und Pastoralreferent Stefan Ahr, die Hand auf. 

„Nun bin ich da und ich merke, dass mir die Rother Luft gut bekommt.“ Mit diesen Worten wandte sich Elisabeth Düfel an die Gemeinde. Neben vielen Rother Gemeindemitgliedern waren etliche Gäste aus Nachbargemeinden, Kirchenleitung, Politik, auch Freunde und Familie, sowie Gäste aus der Forchheimer St. Johannis Gemeinde, in der die Pfarrerin zuletzt Dienst getan hatte, gekommen. Seit 1. Oktober ist sie offiziell im Dienst der Rother Gemeinde. Auch ein – wenn auch vorübergehendes - Zuhause hat die neue Pfarrerin mittlerweile in der Kreisstadt gefunden. Bevor sie mit Wohnung und Dienstsitz in das ehemalige Pfarrhaus des Militärpfarrers in der Marie-Curie-Straße einziehen kann, muss dieses erst einmal renoviert werden. 

Das Leitwort zum Gottesdienst hatte Elisabeth Düfel aus der Bergpredigt gewählt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Dass man dieses nicht unter den Scheffel – einen Eimer - stellen soll, stellten Jugendliche der Jugendkirche pantomimisch dar. Die neue Pfarrerin nahm darauf in ihrer Predigt Bezug und beschrieb verschiedenste „Eimer“, die im Leben das Leuchten des Lichts verhindern können. „Wir alle sind gemeint, mit unseren Licht- und Schattenseiten. So ein Zuspruch kann uns verändern und manchmal wächst man dann über sich hinaus und schafft Dinge, die man sich nie zugetraut hätte.“ 
  

Offene Türen
 
Vertreter der Politik und der katholischen Schwestergemeinde richteten am Ende des Gottesdienstes einige Worte an Elisabeth Düfel. In mehrfacher Funktion – Bürgermeister der
 Nachbargemeinde Kammerstein, stellvertretender Landrat und Mitglied der Landessynode der evangelischen Landeskirche – tat dies Walter Schnell. Er wies auf die vielfältigen Aufgaben des Pfarrberufes hin und versicherte, „man freut sich auf Sie und Sie werden in Roth alles vorfinden, was ein gedeihliches Arbeiten ermöglicht.“ Für die Stadt Roth sprach der zweite Bürgermeister Hans Raithel, der betonte, dass in Roth nicht nur die Türen der Kirche, sondern auch die des Rathauses offen stünden und dass politische und kirchliche Gemeinde „Seite an Seite“ zusammenarbeiten. „Ein herzliches Grüß Gott“ sprach Diakon Heinrich Hofbeck für die katholische Kirchengemeinde aus. Er freue sich ausdrücklich, dass mit Elisabeth Düfel eine Frau als Pfarrerin nach Roth gekommen sei. Er bot ihr an „Hand in Hand“ zusammen zu arbeiten, „denn Ökumene lebt von dem, was die Menschen vor Ort gemeinsam tun“. 

Beim Empfang ins Gemeindehaus wurde es im Saal ziemlich eng – so groß war die Menge der Menschen, die mitfeiern wollten. Zusätzliche Tische und Stühle waren schnell herbeigeschafft, Eintopf, Kaffee und Kuchen waren reichlich da. Der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes Hans Feuerstein begrüßte Elisabeth Düfel noch einmal im Namen des Gremiums und der ganzen Gemeinde. Sein Dank galt der Kirchenleitung für den „fast nahtlosen Übergang“ bei der Neubesetzung der Stelle und den anderen Pfarrern und Mitarbeitern der Gemeinde für die Mehrarbeit, die in den Wochen der Vakanz zu leisten war. Kirchenvorstände überreichten die traditionellen Umzugsgeschenke in Form von Brot und Salz. 

Pfarrer Joachim Klenk unterzog die neue Kollegin eines Spontanitäts-Tests, bei dem sie ohne viel Nachdenken Antworten auf verschiedenste Stichworte und Fragen von Lieblingsspeise bis Bibelzitat finden musste. Warme Worte der Dankbarkeit und des Abschieds richtete der Forchheimer Lothar Fietkam an Elisabeth Düfel. Der Prädikant ihrer ehemaligen Gemeinde dankte der Pfarrerin sehr persönlich für die gemeinsame Zeit: „Wir wünschen dir auch in der neuen Heimat Menschen, die dich gerne begleiten.“ 
  

Reinwachsen
 
Neben guten Wort und Wünschen durfte die Pfarrerin viele wohlbedachte Geschenke entgegennehmen. Die Jugendkirche überreichte einen etwas reichlichen Pullover mit dem eigenen Logo. Als Symbol dafür, dass man in etwas hineinwachsen kann, sei der Pulli in Übergröße genau passend, befand Elisabeth Düfel. „Ich freue mich auf die Arbeit in Roth.“

(Quelle: Steffi Graff/Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, 20. Oktober 2015)